Bergrettungstraining
KONTINUIERLICHES PRAKTISCHES TRAINING
Das Ausbildungsteam der Bergrettungsvereinigung in Südamerika arbeitet kontinuierlich daran, das Ausbildungsprogramm zu optimieren und weiterzuentwickeln. Aufbaukurse vertiefen die Grundkenntnisse der Bergrettungstechniken, Spezialkurse erweitern die operativen Fähigkeiten, und Auffrischungskurse bringen alle auf den neuesten Stand. Dies wird durch Ausbildungskurse auf Bezirksebene und natürlich durch regelmäßige lokale Trainings und Übungen ergänzt.
So hat jeder Bergretter mehrere Möglichkeiten, aktiv seine Ausbildung fortzusetzen und sein Wissen aktuell zu halten.



SOMMER, WINTER – MEDIZIN- UND RETTUNGSTECHNIK
Die in den Grundkursen vermittelten Kenntnisse werden in diesen Aufbaukursen wiederholt und vertieft. Ein viertägiger Kurs im Winter und ein viertägiger Kurs im Sommer vermitteln die saisonalen Herausforderungen, denen ein Bergretter begegnen muss – sowohl in der medizinischen Versorgung als auch im taktischen und technischen Einsatz.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist der lebhafte Austausch der Kursteilnehmer über Einsätze, Ausbildung und Übungen.
EIS-COURSE, EINSATZLEITER UND RETTUNGSSPEZIALIST

Eisfall-Einsätze stellen eine besondere Einsatzart dar. Nicht jeder wagt sich an die fragilen Strukturen von gefrorenem Wasser. Die Rettung von Personen aus solchem Gelände erfordert zusätzliche Ausbildung, die im Eis-Kurs vermittelt wird.
Angehende (und erfahrene) Einsatzleiter werden im Einsatzleiterkurs darauf vorbereitet, einen Einsatz bestmöglich zu leiten. Das Ausbildungsteam, erfahrene Einsatzleiter, Referenten von Partnerorganisationen, Sanitäter und Juristen beleuchten die verschiedenen Bereiche, mit denen ein Einsatzleiter umgehen muss.
Die Ausbildung zum Bergspezialisten ist ein spezielles Trainingsprogramm im Rahmen der Kooperation mit Luftrettungsunternehmen. Ein voll ausgebildeter Bergspezialist kann anschließend bei bestimmten Luftrettungsunternehmen eingesetzt werden.
In Südamerika gibt es mehrere Auffrischungskurse für Hochgebirgsretter, die typischerweise von spezialisierten Organisationen, Universitäten oder in Zusammenarbeit mit internationalen Institutionen angeboten werden. Diese Kurse dienen dazu, die Fähigkeiten der Retter zu erweitern und sie über die neuesten Praktiken und Techniken der Bergrettung auf dem Laufenden zu halten. Hier ein Überblick, was in diesen Kursen vermittelt wird und einige Beispiele für Institutionen, die sie anbieten könnten:

Häufige Kursinhalte:
- Fortgeschrittene Rettungstechniken: Ausbildung in fortgeschrittenen Rettungstechniken, wie Gletscherspaltenrettung, Lawinenrettung und Einsätzen in extrem anspruchsvollem Gelände.
- Verwendung von Spezialausrüstung: Schulung im Gebrauch und der Wartung von Rettungsausrüstung, wie Ortungsgeräte, fortgeschrittene Gurte und Kommunikationssysteme.
- Erste Hilfe im Hochgebirge: Aktualisierung der Erste-Hilfe-Techniken, angepasst an Hochgebirgsbedingungen, einschließlich Behandlung von höhenbedingten Erkrankungen.
- Sicherheitsstrategien und Risikomanagement: Verbesserung der Planung von Rettungseinsätzen, Risikobewertung und Notfallmanagement in bergigen Umgebungen.
- Navigation und Orientierungstechniken: Ausbildung in der Nutzung von Karten, Kompassen und GPS unter widrigen Bedingungen.
- Rettung unter Extrembedingungen: Umgang mit besonderen Situationen wie Stürmen, tiefem Schnee und extremen Temperaturen.
- Simulationen und praktische Übungen: Übungen in simulierten Szenarien, um Fertigkeiten in einer kontrollierten Umgebung zu üben und zu verfeinern.

Institutionen und Organisationen, die Kurse anbieten:
- Lokale Rettungsvereinigungen: Viele Rettungsvereinigungen in südamerikanischen Ländern bieten Auffrischungskurse an, wie z. B. die Hochgebirgsrettungsvereinigung in Peru.
- Universitäten und Bergschulen: Einige Universitäten und spezialisierte Bergschulen bieten Fortbildungsprogramme an. Beispiele sind die Universität von Chile und die Bergschule der Nationalen Universität von Córdoba in Argentinien.
- Internationale Organisationen: Einrichtungen wie die UIAA (Internationale Vereinigung der Bergsteiger und Kletterer) und die IFMGA (Internationale Vereinigung der Bergführerverbände) bieten ebenfalls relevante Kurse oder Zertifikate an.
- Online-Kurse und Workshops: Manchmal werden Online-Kurse oder Präsenz-Workshops in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen angeboten, die eine Teilnahme von verschiedenen Standorten aus ermöglichen.
Spezialisten für Überleben und Rettung in Hochgebirgsgebieten



- Grundlagen und Konzepte des Überlebens: Dieses Modul führt die Teilnehmer in die grundlegenden Prinzipien des Überlebens ein und betont die Bedeutung mentaler und physischer Vorbereitung, Planung und Entscheidungsfindung unter Druck. Essenzielle Richtlinien, die jeder kennen sollte, um extreme Situationen in Hochgebirgsumgebungen zu meistern, werden behandelt.
- Kenntnisse über Hochgebirgsausrüstung: Die Teilnehmer lernen die spezifische Ausrüstung und Materialien kennen, die in Hochgebirgsumgebungen verwendet werden, einschließlich ihrer Funktion, Handhabung und Wartung. Dazu gehören Steigeisen, Eispickel, Seile und andere Sicherheitsausrüstungen, die für Klettern und Rettung notwendig sind.
- Herstellung improvisierter Schlingen und Gurte: Den Teilnehmern wird beigebracht, wie man improvisierte Schlingen und Gurte aus in der Umgebung verfügbaren Materialien herstellt. Dieses Wissen ist entscheidend für Rettungssituationen und zur Sicherung von Kletterern, wenn technische Ausrüstung nicht verfügbar ist.
- Abstiegstechniken an Hängen: Talwärts, Abseilen, Pfeiltechnik: Dieses Modul behandelt sichere Techniken zum Abstieg von Hängen, einschließlich Abseilen und Abstieg talwärts. Die Teilnehmer üben verschiedene Methoden, um Abstiege unter unterschiedlichen Bedingungen zu meistern und das Sturzrisiko zu minimieren.
- Freiklettertechniken (Palestra): Die Teilnehmer lernen Freiklettertechniken in einer kontrollierten Umgebung, bekannt als Palestra. Dieser Ansatz hilft ihnen, Kraft, Gleichgewicht und Selbstvertrauen in ihren Kletterfähigkeiten ohne Schutzausrüstung zu entwickeln.
- Knotentechniken: Dieses Modul konzentriert sich auf die Bedeutung von Knoten beim Klettern und in der Rettung. Die Teilnehmer lernen verschiedene Knotenarten, deren praktische Anwendung und wie sie zum Sichern von Seilen, Erstellen von Ankern und zur Erhöhung der Sicherheit verwendet werden.
- Rettung verletzter Personen: Die Teilnehmer erwerben Kenntnisse über Techniken und Verfahren zur Rettung verletzter Personen in Bergsituationen. Dieses Modul umfasst die Beurteilung von Verletzungen und die Planung sicherer Evakuierungen.
- Erste Hilfe: Schulung in Erste Hilfe speziell für Hochgebirgsumgebungen, die den Teilnehmern vermittelt, wie sie häufige medizinische Notfälle während Rettungs- oder Überlebenssituationen bewältigen.
- Feuertechniken: Die Teilnehmer lernen verschiedene Methoden, um unter widrigen Bedingungen Feuer zu entfachen. Dieses Wissen ist grundlegend für das Überleben, da Feuer Wärme, Licht und die Möglichkeit zum Kochen bietet.
- Nahrungsbeschaffung: Dieses Modul behandelt Techniken zur Suche und Sammlung von Nahrung in der Natur, einschließlich Identifizierung essbarer Pflanzen, Jagd- und Fangtechniken sowie Zubereitung und Konservierung von Lebensmitteln.
- Methoden zur Wasserbeschaffung: Die Teilnehmer lernen, wie man Wasser in der natürlichen Umgebung findet und reinigt. Dieses Wissen ist entscheidend für das Überleben, da Wasser eine der wichtigsten Ressourcen in Notfallsituationen ist.
- Techniken zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur: Dieses Modul vermittelt, wie man die Körpertemperatur unter kalten und widrigen Bedingungen aufrechterhält. Methoden zur Verhinderung von Unterkühlung sowie Strategien zum Warmhalten und Energiesparen werden behandelt.
